Moos und Flechte des Jahres

 

Moos und Flechte des Jahres 2023

Jedes Jahr bestimmen die Mitglieder der BLAM auf ihrer Hauptversammlung Moos und Flechte des Jahres.

Cladonia rangiformis, Gips-Trockenrasen auf den Külsheimer Gipshügeln, Windsheimer Bucht, Franken [W. v. Brackel]Nachdem im vergangenen Jahr die zeitliche Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse am Beispiel taxonomischer Änderungen als Auswahlkriterium für Moos und Flechte des Jahres verwendet wurde, ist es 2023 wieder ein ökologisches Thema. Diesmal geht es um die Nutzung von Moosen und Flechten in Gründächern, mit denen die sommerliche Überhitzung der Städte - Stichwort “urbane Hitzeinsel” - ebenso gemildert werden kann wie die Belastung der Kanalisation bei kurzen Starkregenereignissen. Das eine, indem durch Wasserverdunstung gekühlt wird und der Pflanzenrasen zudem als eine zusätzliche Wärmedämmung wirkt, das andere, indem Regenwasser aufgesogen und zurückgehalten wird und allenfalls verzögert abfließt. Diese Leistungen von Gründächern (aber auch begrünten Fassaden) sind bedeutend für die Ertüchtigung unserer Städte gegen die Folgen des Klimawandels. Ausgewählt wurden mit dem Geneigten Spiralzahnmoos (Tortella inclinata) und der Falschen Rentierflechte (Cladonia rangiformis; Foto) zwei Arten, die natürlicherweise in stark austrocknenden Biotopen wie Halbtrockenrasen vorkommen und sich auch spontan in Gründächern ansiedeln. 

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Rückblick auf die Arten der letzten Jahre:
2008: Orthotrichum pulchellum und Letharia vulpina
2009: Leucobryum glaucum und Cladonia rangiferina
2010: Polytrichum commune und Dibaeis baeomyces
2011: Thuidium abietinum und Fulgensia fulgens
2012: Buxbaumia viridis und Lobaria pulmonaria
2013: Marchantia polymorpha und Peltigera didactyla
2014: Hedwigia ciliata und Rhizocarpon geographicum
2015: Schistostega pennata und Psilolechia lucida
2016: Sphagnum magellanicum und Icmadophila ericetorum
2017: Ctenidium molluscum und Variospora flavescens
2018: Bartramia pomiformis und Umbilicaria cylindrica
2019: Cryphaea heteromalla und Parmotrema perlatum
2020: Ptilidium pulcherrimum und Cladonia digitata
2021: Rhytidiadelphus squarrosus und Lecanora muralis
2022: Diobelonella palustris und Enchylium tenax